Im Rahmen des Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe im Ahrtal wurde bekannt, dass die ehemalige Vizepräsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Begoña Hermann kurze Zeit nach der Ahrtalflut eine 14-tägige Kalifornien-Reise angetreten hatte. Mutmaßlich wurde diese Reise von ihr als dienstlich veranlasst deklariert, um die damals geltenden, Corona-bedingt strengen Einreisebestimmungen zu umgehen. Zudem besteht der Verdacht, dass sie gegenüber dem Untersuchungsausschuss falsche Aussagen über ihre Anwesenheit in der Einsatzleitung in Ahrweiler gemacht hat.

Hierzu Michael Frisch, Vorsitzender und Obmann der AfD-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss: „Frau Hermann war die persönliche Work-Life-Balance wichtiger als die Menschen im Ahrtal. Während die Menschen dort noch mit den dramatischen Folgen der Flut kämpften, gönnte sie sich einen zweiwöchigen Urlaub im sonnigen Kalifornien und hat dabei offensichtlich mehrfach die Unwahrheit gesagt. Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern muss auch strafrechtlich aufgearbeitet werden.

Dabei ist der Fall Hermann nur die Spitze des Eisbergs. Er ist ein Symptom des kollektiven Versagens der Landesregierung im Rahmen der Flutkatastrophe. Angefangen von der ehemaligen Umweltministerin Spiegel über den ehemaligen Innenminister Lewentz bis hin zu ADD-Präsident Linnertz und Ministerpräsidentin Dreyer: Überall zeigt sich ein Bild des Wegschauens, der Inkompetenz und des Abschiebens der Verantwortung. Hinzu kommen eine abgehobene Selbstgerechtigkeit und fehlende Einsicht in eigene Fehler, von denen das Verhalten der Akteure geprägt war. Wir sehen hier die Sumpfblüten, die auf 30 Jahre altem roten und inzwischen auch grünem Filz gedeihen. Man regiert nach Gutsherrenart, hält sich für unangreifbar und handelt nach dem Motto ‚Uns kann man ja doch nichts!‘ Eine Zeitenwende tut Not – auch in Rheinland-Pfalz!“

Michael Frisch ist Vorsitzender und Obmann der AfD-Landtagsfraktion im Untersuchungsausschuss