Im Zeichen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, den weltgrößten Getreideproduzenten, müssen umweltpolitisch motivierte Projekte auf den Prüfstand: Verschärfen deutsche Biogasanlagen die weltweite Nahrungsmittel-Verknappung?
Nach der 5. Betriebserhebung Biogas 2017 arbeiten in RLP 164 Biogasanlagen. Sie benötigen dazu Flächen von 32.783 Hektar. Damit werden 5,2 % des gesamten rheinland-pfälzischen Acker- und Grünlandes zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt.
Ralf Schönborn, Sprecher der AfD-Fraktion für die Bereiche Landwirtschaft und Weinbau, Umwelt und Forsten sowie Tierschutz im Landtag Rheinland-Pfalz, hierzu: „Der wachsende Flächenverbrauch zur Strom- und Wärmeerzeugung in der Landwirtschaft gerät in einer Zeit weltweiter Nahrungsmittel-Verknappung zunehmend in Zielkonflikte: Klimawohlstand oder Nahrung? Wir versagen doppelt: Mit dem Missbrauch unserer fruchtbaren Böden zur Wärme- und Stromerzeugung tragen wir kaum zur Rettung des Weltklimas bei, versagen aber dem uns möglichen Beitrag zur Nahrungsmittelerzeugung.“
Schönborn weiter: „Unser aus Biomasse gewonnener Strom trägt gerade mal 5,8 % zur Gesamtstromerzeugung bei (Stand Dez. 2016) und wäre durch AKWs leicht und klimaneutral ersetzbar. Laut Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe 2021 produzieren zusätzlich deutschlandweit bereits 200 der 9000 Biogasanlagen Biomethan. Nachdrücklicher denn je gilt also die Frage von Greenpeace: In den Tank oder auf den Teller?“
Ralf Schönborn abschließend: „Die Ukraine-Krise zwingt uns zum Neudenken. Insbesondere global denkende Zeitgenossen müssen sich ehrlich machen: Unsere Landwirte sollten wieder mehr Brotgetreide anbauen!“
Ralf Schönborn ist Sprecher der AfD-Fraktion für die Bereiche Landwirtschaft und Weinbau, Umwelt und Forsten sowie Tierschutz im Landtag Rheinland-Pfalz