„Der Tag des offenen Denkmals ist Jahr für Jahr eine hervorragende Gelegenheit, sich der prägenden Bedeutung besonderer Bauwerke für unsere gemeinsame Kultur und auch für jeden einzelnen bewusst zu werden.“ Mit diesen Worten kommentiert der AfD-Landtagsabgeordnete Martin Louis Schmidt das am 11. September auch in Rheinland-Pfalz stattfindende Ereignis, an dem zahlreiche, teils sonst kaum zugängliche Kulturdenkmäler ihre Türen für Besucher kostenlos öffnen (www.tag-des-offenen-denkmals.de)
Schmidt betont: „Am Denkmalstag sollten wir den spannenden Geschichten lauschen, die die baulichen Zeugnisse vergangener Zeiten zu erzählen haben. Darüber hinaus ist er ein Anlass Dank zu sagen: den zahllosen Privatleuten, die denkmalgeschützte Gebäude restaurieren, bewohnen und instand halten, der verdienstvollen Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe, die auch 2022 wieder eine aufwändig gestaltete Broschüre zum Themenfeld vorgelegt hat (diesmal unter dem Titel „Steinerne Zeugen aus Renaissance und Barock“) sowie nicht zuletzt der die Aktivitäten zum 11. September koordinierenden Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Freudig stimmt auch der gegenwärtig zu beobachtende Trend in Architektur und Baugewerbe, den Bestand zu bevorzugen statt durch Neubauten und weitere exzessive Flächenversiegelungen die ohnehin immer knapper werdenden landschaftlichen Freiräume aufzubrauchen. Wie sehr diese für das Denkmalschutzanliegen förderliche Entwicklung auch politischen Rückenwind erhält, wurde erst jüngst auf dem Sommerfest der Architektenkammer Rheinland-Pfalz am 7. September deutlich.“
Der AfD-Kulturpolitiker Schmidt findet allerdings auch mahnende Worte: „Immer wieder fallen unersetzliche Baudenkmäler vermeintlich wichtigeren Bauvorhaben zum Opfer. Aktuell sorgt zum Beispiel der Fall eines über 250 Jahre alten ortsbildprägenden Fachwerkhauses in der Hauptstraße von Herxheim für Streit. Es soll einem neu errichteten betreuten Wohnprojekt der Arbeiterwohlfahrt weichen. Die Diskussion in dem südpfälzischen Ort zeigt, wie schwierig es häufig ist, alte und mehr oder weniger marode Gebäudesubstanz mit den Erfordernissen von Brandschutz, Statik und anderen Baurichtlinien sowie den Ansprüchen an modernen Wohnkomfort in Einklang zu bringen. Doch eines sollte klar sein: Besondere bauliche Zeugnisse und damit unwiederbringliche Spuren unserer gewachsenen Identität dürfen nicht aus Leichtfertigkeit und Geschichtslosigkeit nach und nach aus unserem Leben verschwinden! Die Problemstellungen zwischen ästhetisch allzu oft banalen, zweckgerichteten Neubauwünschen einerseits und im Extremfall bloßem Konservieren-Wollens andererseits sind herausfordernd. Doch sie müssen insbesondere im Interesse der in unserem Bundesland besonders zahlreichen kleineren Städte und Dörfer in den ländlichen Regionen gelöst werden. Diese können von einer gesamtgesellschaftlichen Aufwertung des architektonischen Altbestandes und der Wertschätzung denkmalgeschützter Ortskerne nur profitieren.“
Martin Louis Schmidt ist kulturpolitischer Sprecher seiner Fraktion und vertritt diese auch in Fragen der Baukultur.