Während des Sommerinterviews der ARD mit AfD-Chefin Alice Weidel hatten sich unweit des Studios am Reichstag ca. zwei Dutzend Demonstranten unangemeldet versammelt und störten das Interview mit lauten Trillerpfeifen, Sprechchören und Hupen. Zeitweise schallte eine Tonspur („Scheiss AfD“) so laut ins ARD-Studio hinein, dass weder Alice Weidel noch die Fragen des ARD-Manns Preiß zu hören waren. Trotzdem entschied sich die ARD nicht dafür, das Interview abzubrechen, den Ort zu wechseln oder Technik einzusetzen, um den ungestörten Ablauf zu gewährleisten. Mittlerweile haben sich zahlreiche Tontechniker und Experten zu Wort gemeldet, die von einem absichtlichen Zusammenspiel zwischen ARD und den Störern ausgehen. Eine technische Runterregelung der Protest-Kulisse sei nämlich jederzeit möglich gewesen. Die Reaktion des grinsenden ARD-Interviewers Preiß sei deshalb als insgeheimes Einvernehmen zu deuten.
Hierzu Joachim Paul, medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion Rheinland-Pfalz: „Scheiss AfD – mit dieser lauten Beschallung, haben die Störer nichts weniger als den tatsächlichen Sendeauftrag der ARD wiedergegeben – in einfacher Sprache allerdings. Dass ein milliardenschwerer Sender unfähig ist, ein Live-Interview mit der Chefin der größten Oppositionspartei störungsfrei über die Bühne zu bringen, ist selbst beim ÖRR, der immer wieder mit Schnitzern und groben Fehlern auffällt, schwer anzunehmen. Die offenkundig von längerer Hand und mittels Tontechnik vorbereitete Störung und die Reaktion des Interviewpartners Preiß deuten eher darauf hin, dass sich die Verantwortlichen der ARD in dieser Kulisse wohlfühlten und wiederfanden und es für eine gute Idee hielten, dem Protest der NGO-Pöbler ebenfalls eine Bühne und Reichweite zu verschaffen. Der ÖRR hat einmal mehr seine primitive und triefende Parteilichkeit und Reformunfähigkeit unter Beweis gestellt. Er ist selbst zum Meme erstarrt. In einem privaten Medium würden sich Preiß und die Verantwortlichen nun neue Jobs suchen müssen. In der ARD dürfen sie bis hoch in die Sendeleitung auf Schulterklopfen und Nachsicht vertrauen. Die Reaktionen vieler privater Medien, die von einem journalistisch Totalversagen sprechen, sind einmal mehr bezeichnend für den Status des Senderkomplexes. Er hat einmal mehr sein Gesicht verloren. Nur eine radikale Strukturreform an Haupt und Gliedern kann die Glaubwürdigkeit und das Ansehen des ÖRR-Staatsfunks noch retten. So, wie sie das Grundfunk-Reformkonzept der AfD-Fraktion vorsieht.“