Laut der Antwort der Landesregierung (Drs. Nr. 18/5719) auf die große Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz „Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz“ (Drs. Nr. 18/5327) wurden in den Erfassungsjahren von 2017 bis 2022 mit zunehmender Tendenz 185 Fälle von Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz registriert. Ein klarer Höchstwert von 56 Fällen wurde im Erfassungsjahr 2022 verzeichnet, was eine Steigerung von mehr als 100% zum Vorjahr 2021 darstellt.
Dr. Jan Bollinger, erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender und innenpolitischer Sprecher: „Der rasante Anstieg von Geldautomatensprengungen und die Verwendung von hochexplosivem Festsprengstoff gefährden unsere Bürger zunehmend.“
Dr. Bollinger weiter: „Vorrichtungen zur Verfärbung oder Verklebung von Geldscheinen im Fall einer Sprengung, die Schließung der Foyers von Banken über Nacht und die mechanische Sicherung der Türen und der Automaten selbst bis hin zum Einbau in sogenannten Automatenbunkern sind sinnvoll, aber nicht ausreichend. Massiv ansteigende Kosten für Sicherheitsmaßnahmen stellen Banken vor große Probleme und gefährden die Bargeldversorgung in der Fläche.“
Dr. Bollinger fordert: „ Rheinland-Pfalz muss sich als besonders betroffenes Bundesland aktiv für die Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans gegen Automatensprengungen einsetzen, der neben der Prävention in Zusammenarbeit mit den Banken auch Maßnahmen zur Verbesserung der Fahndung und der Strafverfolgung beinhaltet. Da die Täter vorwiegend aus Nachbarländern und insbesondere aus den Niederlanden stammen, brauchen wir mehr verstärkte anlassbezogene Grenzkontrollen und Schleierfahndungen insbesondere an und in Richtung der deutsch-niederländischen Grenze. Dazu muss unsere Polizei entsprechend ausgestattet und eng mit den Nachbarländern, den Niederlanden und der Bundespolizei zusammengearbeitet werden, damit Täter nicht einfach in hochmotorisierten Fahrzeugen entkommen können, sondern die im Voraus alarmierten Kollegen sie etwa durch den Einsatz von Nagelketten stoppen können, wie kürzlich in Niedersachsen geschehen. Dabei sollte der Einsatz von Hubschraubern mit einbezogen und mit den Niederlanden eine Vereinfachung der Nacheile und die Ausdehnung auf die Nacheile zur Luft vereinbart werden.“
Dr. Jan Bollinger ist 1. stellvertretender Vorsitzender und innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz