27,8 Prozent der rheinland-pfälzischen Schüler verfehlen am Ende der vierten Klasse in der Orthographie die Kompetenzstufe II, also den Mindeststandard. Das geht aus dem am 17. Oktober 2022 veröffentlichten IQB-Bildungstrend 2021 hervor. Vor fünf Jahren waren es 23,4 Prozent gewesen. Der Mindeststandard ist erreicht, wenn Wörter wie Mama, Maus und Meter in die richtige alphabetische Reihenfolge gebracht werden können (siehe IQB-Bildungstrend Seite 51). Auch im Fach Mathematik wird der Anteil derjenigen, die den Mindeststandard verfehlen, kontinuierlich größer (2011: 13,1 Prozent; 2016: 15,8 Prozent; 2021: 17,7 Prozent).
Dazu Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Die von der Landesregierung vollmundig angekündigten Bemühungen sind vollständig gescheitert. Das verwundert allerdings kaum. Denn wer wie die Landesregierung im Koalitionsvertrag den Lehrer zum Lernbegleiter degradieren will, der wird den Niveauverlust nicht stoppen, sondern beschleunigen. Für den Lernerfolg unserer Kinder ist es unabdingbar, dass der Unterricht lehrerstrukturiert erfolgt, was keineswegs gleichbedeutend mit Frontalunterricht ist. Die Methode ‚Lesen durch Schreiben‘ bzw. ‚Schreiben nach Gehör‘ muss abgeschafft und die Anlauttabelle aus dem Unterricht entfernt werden. Ferner muss die Überfrachtung des Unterrichts an unseren Grundschulen mit vielleicht wünschenswerten, aber nicht unbedingt notwendigen Inhalten beendet werden. In der Grundschule muss die volle Konzentration auf die Bereiche Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden. Die zunehmenden Bildungsdefizite sind eine schwere Hypothek für unser Land. Wir fordern daher ein sofortiges Umsteuern in der Bildungspolitik seitens der Landesregierung!“
Joachim Paul ist bildungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz