Der Wittlicher Bürgermeister Joachim Rodenkirch (CDU) unterhielt offenbar über Jahre hinweg ein fragwürdiges Nahverhältnis zur örtlichen Ditib-Moscheegemeinde, deren Gotteshaus nach einem Eroberer Konstantinopels benannt wurde. Auf der Netzpräsenz der Stadt Wittlich wird von zahlreichen Treffen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 berichtet. Zuletzt begrüßte Rodenkrich den aus der Türkei gesandten Imam Mehmet Hureyre Cin. Ditib-Imame sind weisungsgebundene Mitarbeiter der Religionsbehörde „Diyanet“ und unterstützen politisch und religiös den Kurs des Erdogan-Regimes.
Dazu Joachim Paul (AfD): „Während die CDU auf Landesebene nun den Abbruch der Gespräche zwischen ‚Ditib‘ und der Landesregierung fordert, scheint man es auf der kommunaler Ebene nicht so genau mit der Distanz zu ‚Ditib‘ zu nehmen. Vertreter der Wittlicher Moscheegemeinde sind offenbar seit Längerem regelmäßig Gäste bei Bürgermeister Rodenkirch. Darunter insbesondere der ‚Ditib‘-Funktionär Sebahattin Topal, der dem Islamismus nahesteht und einen martialischen Osmanen-Kult pflegt. Rodenkirch wohnte bei mindestens einer fragwürdigen Parade unter türkischen Fahnen bei. Offenbar sind Rodenkirch die Vielzahl der Verstrickungen von ‚Ditib‘ in den Islamismus-Fundamentalismus und die Hassprediger-Szene nicht bekannt oder er hat sich über Jahre weggeduckt. Vielsagend: Die Baugenehmigung für die Moschee durchlief die Gremien in Windeseile. Dass zuletzt sogar ein aus der Türkei entsandter Imam persönlich begrüßt wurde, halte ich für geradezu skandalös. Die ‚Ditib‘-Imame, die allesamt in der Türkei ausgebildet und regelmäßig ausgetauscht werden, predigen nur, was die erdoganhörige Religionsbehörde ‚Diyanet’ absegnet. Eben jene Behörde, deren Vorsitzender bereits häufig durch radikale, islamistische und homophobe Äußerungen auffiel und die Politik Erdogans religiös rechtfertigt.“
Paul weiter: „Es spricht nichts dagegen sich auf Gemeindeebene um ein gutes Verhältnis zu liberalen und säkularen Moscheegemeinden zu bemühen. Regelmäßige Treffen mit ‚Ditib‘-Funktionären sollten aber gerade für einen CDU-Bürgermeister tabu sein. Vielleicht sollte die CDU-Landesvorsitzende Klöckner erst einmal das Gespräch mit ihren Parteifreunden suchen und sich über fragwürdige Kooperationen informieren, bevor sie AfD-Positionen kopiert. Die AfD-Fraktion fordert auch den Fraktionsvorsitzen Christian Baldauf zur Stellungnahme auf.“
Joachim Paul ist Abgeordneter der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz